7 Ursachen, warum es immer der falsche Partner ist
Dass meine Suche nach dem richtigen Partner eine halbe Ewigkeit dauern würde und ich permanent an die falschen Partner gerate hätte ich als junges Mädchen nie vermutet.
Als ich noch ganz klein war, lange vor der Pubertät, hatte ich romantische Vorstellungen von der Ehe. Die Partnerschaft bzw. Ehe meiner Eltern, auch die zweite Ehe, war furchtbar. Trotzdem meine Eltern ein schlechtes Vorbild waren kam ich nicht auf die Idee, dass in meiner Beziehung und Ehe etwas falsch laufen könnte. Denn mir war klar: Ich mache das anders. Ich hatte völliges Unverständnis für die Streits und das Fremdgehen und die Wut meiner Eltern, ständige Störungen in der Beziehung. Eigentlich wollte ich nur Liebe und Heiraten. Kinder. Harmonie.
Es wäre doch ganz einfach: Dass der richtige Mann oder die richtige Frau daherkommt, heiraten und Kinder. Dann ein Häuschen und trautes Heim Glück allein mit viel Harmonie und jeden Sonntag Kuchen. Ich war verliebt in meine Sehnsucht und es war klar, dass es so sein muss.
Die Realität sah dann leider anders aus. Der erste Freund kam und war gleich in eine andere verliebt. Auch hier wurde der Frosch nicht zum Prinzen. Er verließ mich zwar nicht, aber er war eben auch nicht bei mir.
Ich verstand die Welt nicht mehr. Wie konnte das sein? Ich war verletzt, fühlte mich hintergangen, litt wie ein Tier. Wir kamen wieder zusammen, nach längerer Pause. Jetzt fing ich an mit dem hintergehen. Ich trat zu wo ich nur konnte um die Verletzung in mir zu rächen.
Alles in mir schrie nach Vergeltung. Bis ich mich trennte, der letzte Anstand, um diesen Mann nicht völlig zu zerstören – Respekt hatte ich ohnehin nicht mehr. Denn er wehrte sich nicht, da er immer noch unter Schuldgefühlen litt. Ich hielt ihn für ein Weichei.
1. Das alte Beziehungsmuster
Natürlich, danach gab es einige Männer. Viele Männer. Zuerst war das aufregend. Wieder begehrt sein, flirten, mal etwas anderes kennenlernen. Es war auch amüsant, vor allem wenn jüngere Männer sich für später für mich als Frau interessiert haben.
Später kam sogar mit 30 eine Hochzeit, der Mann, der dann Vater meines Sohnes sein sollte. Es war relativ harmonisch, bis unser Sohn zur Welt kam. Relativ, weil ich mich schon wieder in romantischen Vorstellungen befand, die nichts mit unserer Beziehung zu tun hatten. Im Grunde machte ich mir etwas vor. Aber Uhr tickte und ich wollte endlich ankommen.
Nach der Trennung war mir klar, dass ich ein Kindheitsmuster wiederholt hatte. Schon wieder! Schon wieder ein falscher Partner.
Was danach folgte kennst du vielleicht: Wieder unzählige Affären, immer verliebt, aber nichts für länger als 2 – 3 Monate, wenn überhaupt. Kommt Dir das bekannt vor?
Schließlich wolltest Du Dich auch nicht sofort wieder binden. Im Gegenteil. Der erste, der etwas von Dir wollte – und zwar eine feste Beziehung, dem konntest Du überhaupt nichts abgewinnen. Du warst froh, dass Du endlich mal frei warst, machen konntest was Du willst. Bis Dir etwas auffällt.
2. Stopp – wo bleibt die Beziehung?
Irgendwann fällt Dir auf:
Alles endet in Affären. Und so langsam ist es nicht mehr aufregend, eher zu aufregend. Jetzt sehnst Du Dich auch mal nach Augenhöhe, gleiche Werte. Ein Partner oder eine Partnerin die oder der Dich unterstützt, hinter Dir steht, wäre toll. Klar kannst Du alles alleine machen! Du bist ja eine starke Person.
Doch willst Du das?
So langsam entscheidest Du Dich: Jetzt könnte mal eine richtige Beziehung, so mit am Kaminfeuer und Hand in Hand am Meer und gemeinsame Urlaube. Weihnachten! Die Wohnung teilen oder zumindest könnte er mit dem Auto zur Werkstatt und sie könnte mal die Hemden zur Reinigung oder einfach gemeinsam Kochen.
3. Einsamkeit
Inmitten der ganzen Affären wirst Du einsam. Sobald Du Dich verliebst, entpuppt sich Dein Gegenüber als jemand, der Dich nicht an seinem oder ihrem Leben teilhaben lässt. Du lernst keine Freunde vom „Partner“ kennen. Erst verständlich, aber irgendwann wird es unangenehm. Du fühlst Dich abgeschoben, nicht gewollt, ausgeschlossen. Du wirst einfach nie von Deinem Gegenüber ins Leben integriert. Nur ins Bett. Wie frustrierend, welche Gefühle von Wertlosigkeit da aufkommen. Noch schlimmer ist die Einsamkeit, daher bloß nicht auch noch die Affäre loslassen. Besser als nichts.
4. Immer die Falschen Partner
Irgendwann fängst Du an etwas hektischer zu suchen, auf Dating-Portalen, in Annoncen… aber alle Personen, die Du triffst sind entweder nicht auf Augenhöhe, sind gebunden aber verraten es nicht sofort, haben sogenannte Altlasten (Affären oder sind noch verheiratet) oder zu jung, oder haben ihr Alter geschönt. Schlimmstenfalls haben sie Drogen- oder Alkoholprobleme oder sind psychisch krank. Die Krönung ist jemand der ein falsches Foto eingestellt hat. Wie kann das sein? Du liest Bücher und Artikel zum Thema und geisterst auf allen möglichen Foren herum. Das Einzige, was Du merkst ist: Mit mir stimmt was nicht. Was läuft schief? Das bekommst Du einfach nicht gegriffen.
5. Die Beschäftigung mit dem Partner
Aus Verzweiflung habe ich damals angefangen, mich mit den Themen zu beschäftigen, die damals meine Partner hatten.
Ich las Bücher über Depressionen, über manische Depressionen, wurde Wissenschaftler im Bereich Alkoholsucht und könnte den Doktortitel erlangen für das Problem Narzissmus. Nur eins änderte sich nicht: Die Männer die mir über den Weg laufen.
„Verflixt“ dachte ich, das gibt es doch nicht! Ich schaffte es nicht, sie zu heilen, die Männer kamen und gingen, die Probleme kamen und gingen. Nichts schien mich ankommen zu lassen.
6. Erkenntnis: Es geht um meine Selbstliebe und Klärung
Allerdings eins wurde mir in der Zeit klar: Es ging gar nicht um die Partner. Diese Partner, die mir mein Leben an einer endlosen Reihe vorstellte, das waren im Grunde Hinweise. Hinweise, was es an mir zu bearbeiten gibt – nicht am anderen. Hinweise, was bei mir und in mir weh tut, nicht am anderen.
Lange Zeit habe ich nicht verstanden, warum ich dauernd Männer mit Suchtproblemen auf der Matte stehen habe: Mein Stiefvater starb früh am Alkohol und mir wurde sehr spät erst klar, dass ich eine große Sucht-Angst entwickelt hatte. Meine Antennen waren zu einer Hochsensiblen geschult worden. Das hätte ich ohne die Männer, die mir begegneten, nicht in der Tiefe erkannt. Ich konnte an meinen Partnern oder Affären all meine verletzten inneren Anteile abarbeiten. Zumeist ging es um Sucht, und nicht zugehörig fühlen. Alles alte Muster, die in mir als Drama ihr Unwesen trieben.
7. Das Unterbewusstsein zeigt dir, wo es lang geht
Habe ich das alles extra so gewählt? Nein natürlich nicht. Mein Unterbewusstsein hat mich schön Stück für Stück geleitet. Warum sollten wir bewusst die schwierigsten Situationen wählen – niemand würde das tun. Aber unser Unterbewusstsein trägt diese ganzen Informationen – als Glaubenssätze, als verdrängte Gefühle oder Traumata und Schmerzen.
All dies möchte erlöst und geheilt werden, und der Partner als Projektionsfläche oder Spiegel zeigt uns, wo genau die wunden Punkte sind.1.